Benno - Ossip, der Diener
Wie ich diesen Kerl satt habe!
Immer ist es das Gleiche mit ihm: Er bekommt Geld von seinem Vater geschickt, für ein paar Wochen lebt er wie ein König und verprasst alles, was er hat, beim Karten spielen und für feinste Waren. Dann bemerkt er plötzlich, dass das Geld alle ist... Und wer darf neues beschaffen? Ich natürlich. Seine schönen Sachen muss ich beim Trödelmarkt verkaufen, damit wir uns zumindest was Ordentliches zu Essen und eine Bleibe leisten können. Und das nur, weil er nichts Vernünftiges macht! Dieses Mal war es besonders schlimm. Ich bin fast umgekommen vor Hunger und wir wären beinahe aus dem Gasthof geschmissen worden, weil wir nicht bezahlen konnten. Ein Glück, dass der Stadthauptmann uns zu sich geholt hat, auch, wenn ich noch nicht verstehe, warum er so großen Respekt vor meinem Herren hat, wo dieser doch nur ein einfacher Relistrator ist. Irgendetwas geht hier vor sich und ich werde herausfinden, was. Aber erstmal lasse ich es mir gut gehen: Leckeres Essen gibt es reichlich und auch sonst wird sich hervorragend um mich gekümmert, also will ich mich nicht weiter beschweren.
Ach und was ich vorhin über meinen Herrn gesagt habe, bleibt hoffentlich unter uns. Ich kenne ihn zwar schon seit unserer Kindheit, dennoch bin ich nur ein Leibeigener - und eine so große Verletzung seines Stolzes würde er mir nicht so einfach verzeihen.

Klara - Anna Andrejewna

Ich bin hocherfreut ihre Bekanntschaft zu machen. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Anna Andrejewna und ich kann mit Stolz unseren ehrenwerten Stadthauptmann als meinen Ehegatten bezeichnen. Gemeinsam mit Maschenka führen wir hier auf dem Lande ein doch recht ansehnliches Leben. Natürlich ist es mit dem in der Stadt nicht zu vergleichen, doch im Gegensatz zu manch anderem in diesem Städtchen muss ich mich nicht schämen, wenn sich hoher Besuch aus der Stadt ankündigt. Wenn überhaupt nur, weil Maschenka wieder einmal vorlaut war. Sie ist ja eigentlich ein hübsches Kind, doch eitel ist sie, stets darauf bedacht, sich mit mir zu streiten und sich in den Mittelpunkt zurücken. Ihre Erziehung ist wahrlich eine Herausforderung. Doch Dank meiner Anstrengungen wird sie eines Tages bestimmt eine genauso ehrenvolle Dame der Gesellschaft wie ihre Mutter sein. Ich bemühe mich jeden Tag aufs Neue. Und nun, wo sich ein Revisor ankündigt, ist ein gutes Bild nach außen umso wichtiger. Ach, endlich passiert mal wieder etwas in dieser Einöde. Wenn man doch bloß endlich einmal                                                                                                                                                                                          erfahren könnte, was überhaupt genau passiert ist. 

                                                                                                                        baby wher is the place wher time stood still